Ergebnis 2011
Platz 2 für das Team Kulessa
Unser Team, zweite und dritte Reihe, von links:
Ulrich Zimmermann, Dani Bauer, Udo Hörning, Michael Glanzner, Hans-Peter Bolliger, Milly Hörning, Axel Niemann,
Dagmar Bergholz, Norbert Mohr, Bernhard Rabold, Dirk Müller, Konrad Hötschl, Ute Pfeffer, Michael Haak, Rainer Kaben,
Manfred Haak, Uwe Trick, Matthias Schmidt, unsere Elisabeth Huber, Achim Escher, Werner Meier, unser Pechvogel Uwe Schnell
erste Reihe, von links:
Der Präsident des U.C. Sanremo Simone Speziale, Günther Kulessa und Mario Haak
Land unter bei Milano-Sanremo
Dieses Jahr waren wir mit knapp dreißig Aktivern unterwegs nach Italien, und es sollte einiges anders werden als die letzten Male.
Neuerlich wurde es im Rahmen der Anmeldung notwendig ein sportärztliches Attest im Original nachzuweisen, außerdem mussten alle die keinem Rennverein zugehörten,
eine Tageskarte lösen. Die sportärztliche Untersuchung ja absolut sinnvoll, das Anmeldeverfahren wird dadurch aber ungemein schwerfällig,
in Deutschland genügt es hier mit einem Klick die Anerkennungen der allgemeinen Bedingungen zu setzen und fertig ist der Lack, aber wie wir schon gelernt haben,
ticken die Uhren in Italien eben anders.
Bis kurz hinter den Gotthardtunnel verlief die Busreise minutiös und ich freute mich schon auf eine pünktliche Ankunft in Mailand. Weit gefehlt, kaum passierten wir den Tunnel, standen wir kurz dahinter im Stau, nichts ging mehr, rien ne va plus. Und so standen wir und standen und standen, nach einiger Zeit gab der Verkehrsfunk die Meldung durch, dass einer der folgenden Tunnel, wegen einer Ölspur gesperrt sei. So standen wir aber schon eine Stunde und nicht nur wir, der Gegenverkehr auch und es tat sich nicht das Geringste.
Obendrein fing es auch noch an zu regnen, na toll. Unterdessen kam Andreas, unser Busfahrer, auf die geniale Idee, ein Video einzulegen, insgesamt hob dies die sich dem Nullpunkt nähernde Stimmung etwas, so gab es, zumindest für den einen oder anderen, viel zu lachen. Meine Gedanken drehten sich natürlich darum, dass der aufgestellte Zeitplan absolut passé war und wie ich die Kuh vom Eis bekomme, die Nachtschicht war schon eingeplant. Na, was soll ich sagen, nach zweieinhalb Stunden ging es auch dann schon weiter, wir wurden von der Autobahn heruntergeleitet, müssten eine kleine Umleitung fahren und waren nach kurzer Zeit wieder auf der Piste. Scheinbar mögen die Schweizer keinen Autoverkehr durch ihr Ländle. Als Busfahrer hat man ja auch einen stressigen Job, immer die Uhr im Rücken, um sein Möglichstes beizutragen legte Andreas zwei bis drei Briketts mehr auf. Gegen 19 Uhr 15 waren wir dann am Hotel. Höchste Eisenbahn, 19 Uhr wäre normalerweise die Starunterlagenausgabe geschlossen worden.
Die italienischen Kollegen waren aber schon über die Verkehrssituation informiert und warteten freundlicherweise noch auf uns.
Wie angekündigt war für jeden Teilnehmer ein entsprechender Beutel vorbereitet(hervorragend), einzig müssten noch die Trikots zugeordnet werden und so konnten wir doch sehr zügig unsere Startunterlagen verteilen. Freundliche Gesichter waren auch wieder vermehrt zu sehen, so konnten doch alle rechtzeitig ihr Essen einnehmen.
Puh, jetzt war ich schon deutlich entspannter.
Die Wettervorhersagen für den morgigen Tag verschlechterten sich zunehmend, von Regenwahrscheinlichkeiten bis zu 95% war hier die Rede. Das war der nächste Punkt, der nicht wie die anderen Male war. Für den Veranstaltungstag deutete sich eine richtige Wasserschlacht an.
Der Tatsache geschuldet, dass es mir am Veranstaltungsmorgen nicht sonderlich gut ging, habe ich mich, nach langem hin und her, entschlossen nicht zu fahren. Der Gedanke daran, die Teilnehmer ankommen zu sehen und eventuell das eine oder andere Foto zu machen bekräftigte mich dazu.
Zusätzlich ergab sich für mich die Gelegenheit, mit dem Präsidenten des U.C.Sanremo Simone Speciale im Führungsfahrzeug mitzufahren.
Mit etwas Verspätung ging es dann etwas nach 7 Uhr auf die Strecke. Im Auto hatten wir dann erst einmal mit beschlagenen Scheiben zu kämpfen, das Feld nur Millimeter an unserem Heck klebend. Die Tachonadel bewegte sich so zwischen 40 und 50 Stundenkilometer, es goss wie aus Eimern, der helle Wahnsinn. Erst nach gut 50 Kilometern war die Strecke freigegeben. Beeindruckend wie der Verein eine solche Veranstaltung stemmt, die Absprachen mit den Behörden über diese Distanz abstimmt, wie mit ein paar Motorrädern und Rollern der Weg für die Radler frei gemacht wird. An diversen Gefahrenpunkten waren Polizisten organisiert, genial. Die ersten 160 Kilometer regnete es fast ausnahmslos, erst in Genua kam die Sonne heraus. An der Küste entlang konnte ich sogar, bewaffnet mit einer roten Kelle, mithelfen, den Weg für die Führenden frei zu machen, war das aufregend. Nach gut siebeneinhalb Stunden sind wir in San Remo angekommen. Mir klingeln immer noch die Ohren vom vielen Hupen, eine Autofahrt, nichts für schwache Nerven, im Pkw ist man ja kaum schneller als mit dem Fahrrad unterwegs. Die Kommunikation funktionierte mit Mimik und Zeichensprache hervorragend, ein einmaliges Erlebnis. Während der Erste trocken ins Ziel kam, mussten später ankommende zum Teil mit heftigen Gewittern kämpfen.
Herzlichen Glückwunsch an alle, die diese Strapaze überstanden haben.
Bis auf einen Teilnehmer kamen alle gesund im Hotel an. Unser Uwe hatte sich leider unterwegs die Schulter gebrochen und musste sich so in Savona im Krankenhaus behandeln lassen.
Das Team wünscht gute Genesung !
Den Abend konnten wir dann bei schönen Geschichten, gutem Essen und einem Gläschen Wein, entspannt ausklingen lassen. Die Rückreise verlief völlig unspektakulär.
Vielen Dank für Euer entgegengebrachtes Vertrauen, ihr ward ein SUPERTEAM.
Hiermit möchte ich mich herzlichst für Eure tolle Gesellschaft bedanken !
Vielen Dank für die zur Verfügung gestellten Bilder und die Mithilfe aller Teilnehmer, nur mit euch lebte diese schöne Veranstaltung, besonderer Dank geht an Andreas unseren Busfahrer, der uns stets souverän durch den Verkehr chauffierte.
Der Sieger
NIKITA ESKOV gewann die 41. Austragung von Milano-Sanremo, unten ein Foto im Anstieg nach Cipressa.
Die schnellste Dame
Die schnellste Dame mit einer sagenhaften Zeit von 8 Stunden und 6 Minuten ANNIKA SEEG.